9:00 Frühstück, anders, aber nicht wirklich besser. Jede Menge Süsses, Käse und Schinken, die definitiv zu lange ohne Kühlung sind. Immerhin, der Kaffee ist besser.
9:50 Es geht los, erst mal ein Stück des Weges von gestern zurück, dann zweige ich ab und habe einen langgezogenen Anstieg zu bewältigen. Dann geht es bergab, Errenteria, was ich fälschlicherweise erst für San Sebastian halte, zeigt seine industrielle Seite, Hafen Schmutz, Gestank. Umso mehr verwundert mich, dass die Strasse samt allen Brücken über gut ausgebaute und behindertengerechte Fusswege verfügt. Kurz darauf gesellt sich noch ein Fahrradweg hinzu und mach das Laufen äusserst angenehm.
12:00 Durch dichten Verkehr geht es durch das malerische San Sebastian. Was ich an Gesprächsbrocken aufschnappe, kann ich nicht verstehen. Erst denke ich, dass ich meine Spanischkenntnisse wohl etwas überschätz habe. Später wird mir bewusst, dass die Leute hier gar kein Spanisch reden. Sondern Euskera. Baskisch. Hört sich ein wenig so an wie Spanisch, wenn man dem Sprecher vorher die Zähne ausgeschlagen hat. Nicht nur an der Sprache, auch an der Art der Menschen, an Fahnen und Zeichen, einfach an allem zeigt sich, dass man hier mit Spanien nicht viel am Hut hat. Die dominanten Farben sind Rot, Weiss, Grün.
14:00 Ich komme an der Bucht von San Sebastian, oder besser von Donasti, wie es hier heisst, an. Sprachlos. Wenn ich einen Strand, eine Bucht, eine Topographie auf dem Reissbrett machen müsste: So sähe sie aus. Einfach wunderschön. Den Ausblick geniessend gönne ich mir erstmal Burger & Fritten zu Mittag. Danach geht es steile Serpentine zu meinem Hotel auf dem Monte Igeldo. Die Strapaze wird belohnt, der Blick hier ist phänomenal. Ich gammle ein wenig rum, dann geht es wieder in die Stadt.
Auffällig in der Stadt ist die Menge der alten Leute, die hier begleitet von - wahrscheinlich - Familie spazieren. Nicht im Rollstuhl einfach geschoben, sonder an der Hand genommen oder gestützt, aber aus eigener Kraft laufend, wenn auch oftmals Krücken oder Rollstuhl dabei sind, die dann von anderen getragen werden. Ganz anders als bei uns.
Einer der schönsten Tage bis jetzt.