10/19/11

Abgestraft

Etappe 42: Muskitz - Laredo (46,2 km)

8:40 Was ist das denn? Es regnet! Und zwar so richtig. Erst mal Kaffee und packen, eine halbe Stunde später mache ich mich lustlos auf den Weg. Erst mal eigentlich gar nicht so schlimm, für Regen gibt es Regenjacken.

Dann geht's den Berg hoch, mir wird warm. Zu warm. Also Pause, Pulli aus. Jacke wieder an. Weiter. Bald ist die Jacke innen nass. Nicht vom Regen, sondern vom Schweiss. Aber nass ist nass. Das hat so auch keinen Taug.

Wieder Pause. Jacke aus. Schwarzes Shirt. Heute vielleicht keine so gute Idee. Also Shirt aus, rotes Shirt an. Weiter.

Der Regen wird stärker, es schüttet. Ich bin klitschnass. Und mir wird kalt. Schnell. Sehr kalt. Also die Jacke wieder über. Aber das hilft auch nicht mehr viel. Der Regen hat zu viel Körperwärme rausgefressen. Unter einer Autobahnbrücke mache ich wieder Pause, ziehe mir trockene Klamotten an, doch wieder Pulli und Jacke. Schwitzen ist unangenehm, macht aber im Gegensatz zu Kälte nicht kaputt. Zu alle dem gibt es ordentlich Berge, 10% Steigung eher die Regel als die Ausnahme.


12:00 Ich komme durch das - durch den Regen bedingt - recht verlassene Castor Urdialis. In einer Pizzeria mach ich Mittag. Wenigstens ein bisschen aufwärmen, aber so richtig hilft es nicht.

13:00 Es geht weiter, auf und ab, langsam lässt der Regen nach. Sehr frustrierend ist zudem, dass ich oft den weiteren Weg direkt vor mir sehen kann, und noch Ewigkeiten Umwege laufen muss - sei es, weil ich um ein Flussdelta muss oder die Strasse nun mal halbhoch am Berg entlang führt und nicht direkt. Ich hätte gerne ein Auto. Oder genauer gesagt eine Autobahnberechtigung. Die Autobahn geht immer schön direkt.

16:30 Ich komme am Rand von Laredo an. Auch hier: Ich kann mein Hotel eigentlich schon sehen, dis ich da bin, soll es noch 90 Minuten dauern.


Dann bekomme ich endlich eine warme Dusche. Zum Abendessen wieder Entrecote; heute scheint es vom Roastbeef zu sein. Kein guter Tag.