9/04/11

Stefan gegen den Umweg

Etappe 3 : Heidelberg - Bruchsal (41 km)

7:00 Es weckt mich der katholische Weckdienst (hier in der besonders garstigen Ausprägung die Viertelstunde mit je 3 Schlägen zu markieren, so daß mir 7 Uhr morgens schon mit 4x3+7=19 Schlägen angezeigt wird) vom 10 Meter entfernten Kirchturm besser als jeder Eimer kaltes Wasser ins Gesicht. Beine massieren, Frühstück. Es will nicht schmecken. Trotzdem versuche ich, hinreichend viel in mich reinzupressen.

Wagen bepacken, diesmal ordentlich, Schlampigkeit zahlt sich nicht aus, gibt heute bestimmt noch Regen.

9:50 Es geht los, die Beine extrem müde. Es ist bewölkt, noch nicht zu warm, aber es wird heute schwül. Erstmal durch Heidelberg, von Tanke zu Tanke. Ich probiere heute mal die Cola weitestgehend wegzulassen. Stattdessen Wasser mit Nuun Tabletten und Nescafe Express. Vom Nuun kann ich einfach mehr trinken und gestern war deutlich zu wenig.

Gegen Mittag verzweifle ich an der B3, die hier für Fußgänger gesperrt ist. Die Radwege bringen fast 5 km Umweg mit sich. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, um 12:00 Mittag zu essen, so irre ich um kurz vor eins immer noch durch Maisfelder. Irgendwo setzte ich mich einfach auf eine Bank und beschließe, hier und jetzt Pause zu machen. Landjäger und Chips tun's auch. Kaum sitze ich, sehe ich so 200 m den Weg runter etwas, was aussieht wie ein Coca Cola Schild. Hmmm, mal nachschauen. Nicht Coke, sondern Langnese, aber der Hinweis auf ein Restaurant mit Biergarten, knapp 20m entfernt. Auch hier, genau an der richtigen Stelle. So gibt es Schnitzel mit Bratkartoffeln und Weizen bleifrei beim Kleintierzüchterverein. Lecker. Danach ablegen auf einem Kinderspielplatz und 40 Minuten knacken.

Mein rechtes Schienenbein schmerzt, das wird auch nicht besser, eher schlimmer über den Tag. Ich bin mir nicht sicher, was es ist, sehr punktuell, bester Kandidat wäre eine Prellung (vielleicht von der Aktion mit der Böschung gestern), aber äußerlich ist nix zu sehen.

Weiter gen Bruchsal, noch 3,5h. Teilweise gute Radwege, teilweise direkt auf der B3, deren Ausbau hier sehr durchwachsen ist. In der letzten Stunde erwischt mich heftiger Regen, das tut gut.

Um 18:00 komme ich am Hotel an. Ausruhen, Wundversorgung, Abendessen, erst Grillteller, dann Käsespätzle, der Ranzen spannt und ich gehe um 10 ins Bett, diesmal gibt es erholsamen Schlaf.