8:00 Aufstehen, der Fuss schmerzt kaum, er ist auch nicht mehr warm, sehr gut. Frühstück, packen, los geht's. Heute der bisher kürzeste Tag, nur 25 km, eigentlich nur über die Brücke. Es hat heftig geregnet in der letzten Nacht, daher ist es erstmal schön kühl.
10:00 Neuenburg, der letzte deutsche Ort, Karten installieren (denn Garmin kann nur entweder Deutschland oder Frankreich) bei Espresso an der Tanke. Neben mir ein verwirrter Franzose, dessen Auto abgeschleppt werden muss, der aber kein Geld dabei hat und sich wundert, dass niemand seinen Scheck (!) akzeptieren will. Der Tankwart kommentiert "Heute ist Vollmond". Dann weiter ins Feindesland.
10:45 Die Fahrradwege gehen noch ca. 500m weiter, dann ist Schicht. Die Strasse wird schmaler, Schulter Fehlanzeige, also am Strassenrand gegen den Verkehr. Was positiv auffällt, ist, dass das für die Franzosen überhaupt kein Problem ist. Da wird halt ein wenig gebremst oder ausgewichen (mit erstaunlich hohem Anteil an Blinkereinsatz). Die paar Huper und Lichtzeichen, die ich bekomme, sind allesamt von Deutschen. Ist schon lustig, wenn ein Autotransporter (F) mit 20 Metern Länge problemlos an mir vorbeifährt und direkt dahinter der Fahrer einer A-Klasse (D) sich aufregt, als hätte ich seine Mutter unsittlich angefasst.
11:10 Beeindruckend ist auch das französische Modell der Bushaltestelle. Ok, der Regenschutz ist vielleicht verbesserungswürdig, aber das Modell ist super Vandalismusrestistent und ziemlich günstig in der Pflege. Ah, la Grande Nation.
12:30 Um den Kulturschock erträglicher zu machen, Mittagessen bei McD. Der Bestellautomat kann zwar Deutsch, aber sichtlich mit Migrationshintergrund. Bestellen kann ich natürlich nicht, denn Visa und Mastercard sind zwar OK, aber scheinbar nur französische. Fuckez vous. Auch die Bedienung spricht kein Wort Deutsch, immerhin sind wir schon 13 km hinter der Grenze. Ansonsten: Die Schaumstoffverpackung des BigMac ist weg, schade, das war ein tolles Relikt, dafür gibt es den sehr guten Salat in Plastik. Mit vollem Ranzen mache ich mich auf die letzten paar Kilometer und komme kurz vor zwei im Hotel an. Hier sind Deutsch und Englisch kein Problem, das Zimmer ist OK und schnelles Internet gibt's auch.
23:20 Zurück in Mulhouse und ab in die Falle.